Der Kinderbeirat im Hort Tintenklecks

  1. Aufgaben: Der Kinderbeirat vertritt die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder des Hortes Tintenklecks, welche in der Kinderkonferenz allen öffentlich gemacht werden können. Der Kinderbeirat hält regelmäßigen Kontakt zum pädagogischen Personal und fungiert als Bindeglied zwischen Personal und Kindern.
  1. Zusammensetzung: Der Kinderbeirat setzt sich aus maximal 8 Kindern (mindestens 4 Kindern) des Hortes zusammen.
  1. Wahl und Aufgabenverteilung: Das Gremium wird demokratisch von allen Kindern des Hortes spätestens bis zum 1. Elternabend jedes Schuljahres gewählt. Jedes Kind kann sich zur Wahl aufstellen lassen. Jedes Kind hat zwei Stimmen, welche geheim am Wahltag abgegeben werden.

Damit Interessen und Bedürfnisse jeder Klassenstufe gleichberechtigt vertreten sind, können pro Klassenstufe 1-3 Kinderbeirate vertreten sein. Der Kandidat einer Klassenstufe mit den meisten Stimmen wird Kinderbeirat. Der Zweitplatzierte einer Klassenstufe muss mindestens 7% der abgegebenen Stimmen erhalten haben, um in den Kinderbeirat einzuziehen. Sollten diese 7% nicht erreicht werden, zieht das Kind (welches in der Klassenstufe nicht die meisten oder die zweitmeistern Stimmen erhalten hat) mit den nächstmeisten Stimmen in den Kinderbeirat ein.

In diesem Ausnahmefall ziehen drei Vertreter einer Klassenstufe in den Kinderbeirat ein, gleichzeitig nur ein Vertreter aus der betreffenden anderen Klassenstufe.

In der ersten Sitzung des neu gewählten Kinderbeirates wird über folgende Ordnung diskutiert und entschieden, wobei die beiden Kinder mit den meisten Stimmen auf die Ämter des 1. und 2. Vorsitzenden verzichten können.

Hierbei erfolgt aufgrund der erhaltenen Stimmenanzahl folgende Ordnung:

  • Vorsitzende/r
  • Vorsitzende/r

Alle weiteren gewählten Kinder verteilen in der ersten Sitzung innerhalb des Kinderbeirates nach Absprache folgende Rollen:

  • Schriftführer/in,
  • Schriftführer/in,
  • Kinderpost (Sammeln und Verteilen der Post aus der Kinderpostkiste),
  • Zeitmanagement (teilt den Kindern mit, dass die Kinderkonferenz startet, achtet auf Sprechzeit und kündigt das Ende an)
  • 2 Kinderwandmanager/innen

Alle Rollen werden vom Kinderbeirat definiert und besetzt. Der Kinderbeirat verfügt jederzeit darüber, Besetzung & Aufgaben anders aufzuteilen oder neu zu definieren.Der Kinderbeiratsbegleiter steht hierbei bei der Lösungsfindung beratend bereit.

  1. Treffen: Der Kinderbeirat tagt mindestens zweimal in jeder vollständigen Schulwoche, in der Regel freitags zur Sitzung und montags zur Kurzbesprechung, jeweils begleitet vom Kinderbeiratsbegleiter.
  1. Begleitung: Zu Beginn des Schuljahres bestimmt das pädagogische Team, wer den Kinderbeirat bis zur ersten Sitzung begleitet. Diese/n Kinderbeiratsbegleiter/in darf der Kinderbeirat im Laufe des Jahres jederzeit neu wählen. Die so gewählte Person ist nicht verpflichtet diese Aufgabe anzunehmen.

Kinderkonferenz

  1. Turnus: Die Kinderkonferenz findet montags in jeder Schulwoche statt. Der Kinderbeirat erarbeitet freitags die Themen der kommenden Kinderkonferenz und gibt diese via Aushang an der Kinderwand bekannt.
  1. Teilnahme: Die Teilnahme an der Kinderkonferenz ist für alle anwesenden Hortkinder und Erwachsenen bis einschließlich Dezember verpflichtend. Ab Januar benötigen Kinder, die nicht teilnehmen wollen, eine pädagogische Fachkraft als Aufsichtsperson, die überzeugt werden muss, auch der Kinderkonferenz fern zu bleiben um diese Kinder zu betreuen.
  1. Beschlussfähigkeit: Der Kinderbeirat kann Beschlüsse fassen, sobald mindestens die Hälfte aller Hortkinder anwesend ist.
  1. Themen einbringen: Für Themen, Fragen & Anregungen steht für alle der KIBA-Briefkasten im Vorraum bereit. Daraus resultierende, vom Kinderbeirat als relevant eingestufte Themen, finden so den Weg in die Kinderkonferenz.
  1. Ablauf und Beschlüsse: Die/Der 1.Vorsitzende (bei Fehlen die/der 2.Vorsitzende) führt durch jede Kinderkonferenz. Alle Anwesenden sind gleichgestellt und begegnen sich auf Augenhöhe. Jede Stimme bekommt den Raum, gehört zu werden. Jede Meinung wird toleriert. Bei der Entscheidungsfindung wird ein Konsens angestrebt. Im Zweifel entscheidet die absolute Mehrheit aller Anwesenden, jedoch nie gegen die Stimmen aller Erwachsenen oder gegen die Stimmen aller Kinder.
  1. Arbeitsgruppen: Es werden bei Bedarf Arbeitsgruppen aus Freiwilligen gebildet, welche sich mit einem gewählten Schwerpunkt (z.B. Raumveränderungen, Ausflugsrecherchen) auseinandersetzen und die Ergebnisse in einer terminierten Kinderkonferenz vorstellen.
  1. Planung der Woche: Es werden Küchen- und Aktivdienst des pädagogischen Personals bekanntgegeben und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Kindern besprochen. Z.B. Planung & Durchführung des Snacks, Nutzung der Turnhalle & Vorschläge jedweder Art zur Umsetzung eines methodisch-didaktischen Angebotes/Projektes.
  1. Protokoll: Der Aushang des Kinderkonferenz-Protokolls erfolgt spätestens am Folgetag an der Kinderwand.

Regelmäßig wiederkehrende Themen in der Kinderkonferenz, welche Beschlüsse benötigen

  1. Wahl der Projekte & Angebote

In der letzten Kinderkonferenz vor jedem Ferienbeginn werden Projekte von Kindern und Personal vorgestellt und durch Wahl oder Weiterführung eines bereits laufenden Projekts bestimmt. Hierbei beteiligen sich alle pädagogischen Fachkräfte mit Vorschlägen und entscheiden sich schlussendlich für ein von ihnen geführtes Projekt, welches in der Woche nach den Ferien beginnt.

Kinderprojekte werden nur dann angeboten, wenn mindestens 3 Kinder teilnahmen.

Die Eltern werden am folgenden Tag per E-Mail über die Projekte (inkl. der pädagogischen Ziele) informiert. Die interessierten Kinder tragen sich verpflichtend in den ausgehängten Teilnehmerlisten ein.

 

Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Bei uns erfahren die Kinder das demokratische Verhalten in einer Gruppe. Entscheidungen werden gemeinsam nach dem Mehrheitsprinzip getroffen. Hierbei stehen die eigenen Wünsche, der Gruppe gegenüber, zurück z.B. die Wahl zwischen verschiedenen Ausflugszielen. Die Kinder lernen auch mit ihrem Frust umzugehen. Sie dürfen jederzeit auch Entscheidungen in Frage stellen und neu zur Abstimmung bringen. Sie lernen, dass nicht jede getroffene Entscheidung eine endgültige ist und auch ihre Stimme in der Gemeinschaft zählt.

In Diskussionsrunden werden verschiedene Meinungen zu einem Thema von den Kindern eingebracht. Dies führt dazu, dass die Kinder sich im Voraus eigene Argumentationen einfallen lassen müssen um ihre Meinung zu untermauern.

Persönliche Fähigkeiten

Jedes Kind hat eines oder mehrere Talente, derer es sich bewusst oder nicht bewusst ist. Daher versuchen wir, so viele Bereiche wie möglich den Kindern zur Verfügung zu stellen und zu beobachten wo Stärken und Schwächen des Einzelnen liegen. Wir sehen unsere Aufgabe in der Erziehung auch darin, die Persönlichkeit der Kinder zu entdecken um ihnen ihre Möglichkeiten aufzuzeigen (Selbstverwirklichung, Kreativität, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten).

Soziale Fähigkeiten

Wir sehen eine „gute“ Beziehung zwischen Fachkraft und Kind als Grundvoraussetzung in unserer Arbeit. Eine Beziehungsklärung und –verbesserung zu jedem Kind unserer Einrichtung ist eines unserer wichtigsten pädagogischen Ziele. Dadurch bekommen die Kinder die Relevanz der freundschaftlichen Beziehungen untereinander vermittelt.

In einer Freundschaft erleben die Kinder Vertrautheit, Hilfsbereitschaft und freiwillige Verantwortung für den Anderen. Auch die normalen kindlichen Aggressionen, die sich in üblichen Rangeleinen und Streitigkeiten äußern und entwicklungsbedingt notwendig sind, schließen Freundschaften nicht aus.

Alltagsfähigkeiten

Alle bisher genannten und noch folgenden pädagogischen Punkte tragen zur Alltagsfähigkeit unserer Kinder entscheidend bei.

Auch die Punkt soziales Lernen, persönliche Fähigkeiten und soziale Fähigkeiten spielen in allen Lern- und Lebensbereichen eine Rolle.

Kinder anderer Altersgruppen

Zur Zeit sind die Kinder in unserer Einrichtung im Alter zwischen 7 – 10 Jahren. Im Lauf der nächsten Jahre sogar bis zu einem Alter von 11 Jahren. Die Heterogenität der Gruppe bietet den Kindern ein weites Feld vielseitiger Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten. Für die Kinder entstehen vielfältige Möglichkeiten, Beziehungen einzugehen und soziale Kompetenzen zu entwickeln.

Mädchen und Jungen

In unserer Einrichtung verfügen die Kinder über geschlechtsspezifische Spielsachen, wie z.B. Puppen oder eine Ritterburg genauso wie über geschlechtsneutrale Spielsachen. Beides können sie nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen benutzen. Wir stehen den Kindern für ihre Fragen mit Rat zu Seite.

In den Ferien werden oft Mädchen- und Jungentage von den Kindern gewünscht und nach eigenen Vorstellungen gestaltet.

Wir unterstützen die Interessen beider Geschlechter.

Interkulturelles Lernen

Siehe Werteorientierung und Religion.

Werteorientierung und Religion

Ethische und religiöse Bildung und Erziehung haben ihre Grundlage in der Bayerischen Verfassung.

Es enthält religiöse Maximen (z.B. Ehrfurcht vor Gott) ebenso wie ethische Maximen ( z.B. Achtung der Würde des Menschen, Verantwortungsfreudigkeit, Selbstbeherrschung).

Wir leben dies in unserer Einrichtung dadurch, dass wir unsere Leitgedanken im Alltag integrieren. Fragen der Kinder zum Glauben werden aufgegriffen und zur Diskussion gestellt. Der bewusste Umgang mit Essen und der Natur wird gefördert. Religiöse Feste, wie z.B. Weihnachten, Ostern, Pfingsten usw. werden in Beschäftigungen und Projekten umgesetzt. Auch der Besuch von kirchlichen Jugendgruppen ist im Hortalltag eingebunden und wird regelmäßig wahrgenommen.

Den Kindern Bücher zur Verfügung zu stellen, in denen es um verschiedene Religionen, das tägliche Miteinander und um Werte geht, die glaubensübergreifend sind und auch der mittlerweile multikulturellen Landschaft im Umfeld des Kindes Rechnung tragen, ist selbstverständlich.

Wir möchten den Kindern die Achtung vor der Würde des Anderen, Hilfsbereitschaft, Akzeptanz und Toleranz von Andersdenkenden vermitteln, sowie mit ihnen zusammen die Fragen erörtern, was Menschlichkeit bedeutet. Dass sich die Kinder mit Menschenrechten und deren Wichtigkeit im gesellschaftlichen Leben vertraut machen und dadurch zu einer Auseinandersetzung mit den verschiedensten Gruppen einer Gesellschaft kommen (Alt, jung, behindert, reich, arm) ist uns wichtig. Hierbei können die Kinder lernen ihre eigenen Wertvorstellungen zu formulieren und in unsere kleine Gemeinschaft einfügen. Es ist wichtig, die Unterschiede die bestehen wahrzunehmen und als Stärke in ihrem Lebensumfeld einzusetzen.

Anderssein ist nicht nur auf Äußerlichkeiten beschränkt, sondern auf vieles mehr. An was ein Mensch glaubt, spielt eine wichtige Rolle. Jeder glaubt anderes und sieht Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln. Ein Verständnis für diese Verschiedenheit kann nur entstehen, wenn Kinder dies auch kennen lernen, Fragen stellen und ihre eigenen Antworten finden dürfen. Wir bemühen uns hierfür einen offenen und doch behütenden Rahmen zu schaffen.

Sprache

Sprachkompetenz ist Schlüsselqualifikation und somit eine wesentliche Voraussetzung für den schulischen und beruflichen Erfolg, sowie für eine volle Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben.

Vor diesem Hintergrund kann man die Wichtigkeit der Sprachförderung nicht oft genug betonen. Damit eine gezielte Förderung möglich ist, müssen folgende Voraussetzungen geschaffen sein:

  • Das Kind als Gesprächspartner ernst nehmen
  • Die Bezugsperson muss ihre Sprechweise authentisch und natürlich halten
  • Zeit für Gespräche muss vorhanden sein
  • Die Fachkraft bemüht sich um deutliches, einfühlsames und variationsreiches Sprechen
  • Nicht „belehrend“ wirken

Die Umsetzung im Hortbereich ist entsprechend fassettenreich:

  • Situationsbedingte Gespräche z.B. Tageserlebnisse in der Schule, Wochenende, Essen, Wetter, Familie usw.
  • Konflikte klären
  • Gezielte Gespräche z.B. eine Geschichte nacherzählen, Themen bei Projekten besprechen, Kinderkonferenz
  • Philosophieren mit Kindern ( was wäre wenn …)
  • Gespräche über Neuerungen im Hort
  • Aufgabenstellungen klären – Hausaufgaben
  • Einzelgespräche und Gruppengespräche
  • Diskussionsrunden
  • Kritikgespräche ( positiv u. negativ) ( Fachkraft – Kind genauso wie Kind – Fachkraft)
  • „Sprachwerkzeugförderung“ z.B. Zungenbrecher, Singen, Luftballons aufblasen usw.
  • Ausbau der Körpersprache z.B. Gestik- und Mimikspiele

Unabdingbar ist ein ständiger Dialog von Mitarbeitern und Kindern, der durch Offenheit und Toleranz geprägt ist und somit eine fundierte Basis für den Sprachaufbau möglich macht.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Medien gehören inzwischen zum Lebensalltag unserer Kinder. Im fortschreitenden Zeitalter der Informations- und Kommunikationstechnik ist es unabdingbar, den Kindern die Welt der Medien zugänglich zu machen. Wir haben die Möglichkeit, allen Kindern unserer Einrichtung den gleichen Wissensstand zu vermitteln und gleichermaßen einen Zugang zu allen uns zur Verfügung stehen Medien zu ermöglichen.

Den Anfang bildet ein Computerführerschein in dem nicht nur der Umgang erlernt werden soll, sondern auch die Mittel die benötigt werden um einen Computer zu starten (z.B. Wo kommt der Strom her) und die Technik die in einem Computer steckt (Wir zerlegen einen Computer).

Auch ein genauer Blick auf den Fernseher und sein Programm birgt viel Neues, wie z.B.

  • Wozu gibt es Werbung und wie beeinflusst sie uns?
  • Was sind gute Sendungen und welche sind nicht so gut?
  • Wie kann ich Fernsehen sinnvoll nutzen?

Wir gehen nicht nur auf die technischen Medien (Computer, Video, Fernseher, Kassetten, CD, DVD, Radio und Digitalkamera) ein, sondern auch auf Bücher, Zeitungen, Bilder und Zeitschriften, die wir offen und kritisch mit den Kindern erfahren wollen und ebenfalls für die Aneignung von Wissen nutzen möchten.

Bei den Kindern zeigt sich im Bereich der Medienpädagogik oft starkes Interesse und eine hohe Lernbereitschaft. Sie sollen den kritischen, sachgerechten, selbst bestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit Medien erlernen.

Mathematik

Unsere Kinder erfahren Mathematik bei uns im alltäglichen Umgang.

Mengen und Maßeinheiten:

Beim Kochen und Backen erlernen die Kinder unter anderem Mengenangaben von Rezepten zu lesen, sowie Zutaten abzumessen oder zu wiegen. Sie erfahren durch ihr eigenes Handeln was Gramm, Kilogramm, Milliliter und Liter sind. Auch die Umrechnung fällt anhand eines greifbaren Beispiels oft leichter und erhöht die Lernbereitschaft.

Wert des Geldes:

Gemeinsame Einkäufe mit den Kindern tragen dazu bei, ihnen unter anderem den Wert des Geldes näher zu bringen. Sie werden angehalten, Preise zu vergleichen und z.B. beim Kauf von Obst den Preis der erforderlichen Menge grob umzurechnen. Die Kinder lernen, das mitgebrachte Geld sinnvoll auszugeben. Hierfür müssen sie die Preise auch zusammen rechnen, um alle Waren auf ihrem Einkaufszettel zu erhalten. Nicht nur der Preis spielt hier eine Rolle, sondern auch die richtige Umrechnung von Cent in Euro.

Strecken, Länge, Höhe und Breite:

Viele Fragestellungen der Kinder beziehen sich oft auf Länge, Höhe und Breite eines Objekts, vor allem bei Ausflügen, z.B. Wie lang ist der Tunnel im Sealife Aquarium? Wie viel Kilometer sind wir gelaufen? Wie hoch ist das Haus?

Wir halten die Kinder an, dies zu messen. Durch Schrittlängen, Fingerabstand oder mit einer Schätzung. Sie lernen den Unterschied und die Umrechnung von Millimeter, Zentimeter, Meter und Kilometer.

Uhrzeit:

Wir beziehen bewusst unsere Kinder in den „ Zeitablauf“ des Tages mit ein, z.B. Wann und wie lang möchten sie an den Computer? Wo müssen die Zeiger stehen um die Zeiten einzuhalten?

Im Spielezimmer und im Hausaufgabenraum dienen Uhren unseren Kindern zur zeitlichen Orientierung. Sie lernen durch unsere und gegenseitige Erklärungen den Sekunden-, Minuten- und Stundenzeiger auseinander zu halten und dadurch Uhrzeiten zu erkennen.

Geometrische Formen:

Welche Eigenschaften geometrische Formen haben, können die Kinder in unserer Experimentierecke erfahren. Dort kann die Länge, Höhe, Breite und das Volumen eines Körpers bestimmt werden. Mit dem Lineal und dem Messbecher erforschen unsere Kinder Würfel, Kugeln, Pyramiden, Quader und Zylinder. Sie vergleichen diese Körper auch mit alltäglichen Gegenständen, wie z.B. die Form einer Dose.

In unserer Bauecke wird das Wissen praktisch erlernt. Welche Formen und Körper sich besonders gut zum Bauen eignen und welche sich eher als Dach oder Spitze einsetzen lassen.

Hierfür stehen Bausteine in verschiedenen Größen und Formen zu Verfügung.

Zusätzlich haben die Kinder die Möglichkeit eigene Formen mit einem Magnetspiel zusammen zu setzen.

Kleine Aufgabenstellungen:

Wir bauen in Alltagssituationen unserer Kinder immer wieder kleine Aufgabenstellungen mit ein, z.B. Am Esstisch sitzen gerade 9 Kinder und 15 sollen es werden. Wie viel Kinder fehlen noch? Zehn Eier sind in einer Schachtel. Wir haben vier für den Kuchen gebraucht. Wie viel Eier befinden sich noch in der Schachtel? Du hast eine Mauer gebaut, die vier Bausteine hoch ist und sechs Bausteine lang. Wie viel Bausteine hast du verbaut?

Diese spielerische Art der Motivation ermöglicht den Kindern ohne Lernstress den Zugang zur Mathematik und nimmt dieser so die Abstraktheit, da es durch die praktische Umsetzung zu einem Bezug kommt, der für die Kinder greifbar ist.

Mathematische Spiele die unseren Kindern zur Verfügung stehen:

  • Sudoku
  • Kniffel
  • Monopoly
  • Taschengeld
  • Rummikub
  • Ligretto
  • Rome
  • Mathetiger als PC-Spiel
  • Geomag

Naturwissenschaften und Technik

Biologie:

Biologie ist für Kinder einer der spannendsten Bereiche der Bildung. Sie erfahren hier viel Greifbares über sich und ihre Umwelt. Die Vielfalt der Themen ermöglicht ständig neue Ansatzmöglichkeiten für Projekte.

Sie ist…

  • Lebensnah, z.B. Was für Haustiere haben die Kinder? Welche Pflege benötigen sie? Wovon stammen sie ab und wie leben sie in freier Natur?
  • Versuche interessant gestalten, z.B. Was passiert mit Pflanzen ohne Licht, ohne Wasser oder ohne Erde?
  • Fragen der Kinder aufgreifen, z.B. Was geschieht mit dem Essen in meinem Körper?
  • Ausflüge vor- und nachbereiten um Wissen zu festigen. Kinder behalten ihr Wissen oft leichter, wenn sie dies mit einer konkreten Situation in Verbindung bringen können, wie z.B. Infomaterial für einen Ausflug ins Sealife vorher besprechen.
  • Aus Situationen entstehen Projekte, z.B. Bei einem Picknick beobachten zufällig einige Kinder die Bienen auf der Wiese. Beobachtungen und Fragen werden aufgegriffen und im Hort weiter vertieft.

Chemie:

Chemie wird in unserem Hort von einer wissenschaftlichen und praktischen Seite betrachtet und erarbeitet.

In Experimenten erforschen wir die Luft, das Wasser, das Feuer und die Erde. Um Experimente zu einem erfolgreichen Ergebnis zu führen befolgen die Kinder immer unsere sechs Expi – Schritte:

  • Experimententhema zusammen bestimmen und dabei entstehende Gefahren ausschließen.
  • Das Ziel des Experiments formulieren
  • Die benötigten Gegenstände für das jeweilige Experiment in einer Liste erfassen und vor Beginn zurechtlegen.
  • Schritt für Schritt das Experiment gestalten, um jedes Stadium beobachten zu können.
  • Erklärung finden oder in Büchern nachschlagen. Was ist geschehen und warum?
  • Endergebnis festhalten und ggf. durch Bilder dokumentieren.

Physik/Technik:

Physik/Technik benötigen die Kinder im täglichen Leben, um Zusammenhänge nachvollziehen zu können. Physikalische Gesetze begegnen uns täglich in den unterschiedlichsten Situationen: z.B. Die Wippe auf dem Spielplatz, das Honigbrot, welches beim Runterfallen grundsätzlich auf der Honigseite landet, die Fliegkraft im Kettenkarussell usw.

Kinder erleben ihre Umwelt mit offenen Augen und versuchen, Dinge die sie nicht verstehen, durch abstrakte spontane Fragen zu klären, z.B. Wieso kann man in einem Raumschiff schweben? Warum fliegt das Flugzeug? Warum leuchtet eine Lampe?

Zur Klärung solcher Fragen stellen wir den Kindern verschiedene Möglichkeiten und Methoden zu Verfügung. Sie können versuchen diese Fragen selbst zur klären, indem sie in einem Buch nachschlagen oder die Eltern oder andere Bezugspersonen fragen. Sie können diese aber auch nach außen tragen und in einem Museum, am Flughafen, in einer Universität oder einer Klinik anrufen, Briefe an das Fernsehen, eine Firma oder ein Institut schreiben und vieles mehr.

Auch können Sie ihre eigenen Theorie aufstellen und versuchen diese durch Versuche zu untermauern oder auch zu widerlegen, wobei nicht sichergestellt ist, dass auch jeder Versuch zu einem Ergebnis führt.

In der Physik/Technik ist es jedoch nicht so wichtig alles beweisen, nachbauen oder widerlegen zu können, sondern den Weg zu verstehen und Eigeninitiative zu entwickeln.

Umwelt

Umweltbildung und –erziehung beginnt in der Natur, sowie bei Erlebnissen mit Tieren und Pflanzen. In Zeiten globaler und ökologischer Veränderungen wird das Thema „Umwelt“ und die Verantwortung im Umgang mit ihr immer wichtiger. Tatsächlich berührt der Begriff viele Lebensbereiche, denen wir Rechnung zu tragen haben. Das führt von Naturerlebnissen über Gesundheit und Werterhaltung bis hin zum Freizeit– und Konsumverhalten.

In unserem Hort liegt der Schwerpunkt in der alltäglichen Umsetzung:

  • Tierhaltung und Pflege ( Mäuse, Katze und Wasserschnecken)
  • Pflanzenpflege
  • Mülltrennung
  • Umweltfreundliches Bastelmaterial
  • Bewusster und sparsamer Umgang mit Wasser usw.

Aber auch bei der Ferienplanung wird großer Wert auf Naturbegegnung gelegt:

  • Führungen im Wald mit Förster
  • Tiergartenbesuch
  • Wanderungen
  • Besuch eines Bauernhofes usw.
  • Freilandterrarium
  • Walderlebniszentrum
  • Erfahrunsfeld der Sinne

Der bewusste Umgang mit der Natur wird durch Gespräche, Aufstellen von Verhaltensregeln ( z.B. keine Zeige abbrechen, Pflanzen nicht zertreten, keine Insekten zertreten…) und durch Einbinden von Fachliteratur, vertieft und eingeprägt. Nicht zuletzt entscheidend ist hier die Vorbildfunktion der Mitarbeiter und ihr verantwortungsvoller Umgang mit dieser.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Hierbei geht es um einen kreativen Prozess, der die Basis für das Entdecken und Erfinden von Neuem darstellt. Kinder denken in Bildern, leben in bildhaften Vorstellungen und ihr Denken ist anschaulich.

Kinder, die nicht frühzeitig sinnliches Wahrnehmen und kreatives Gestalten bewusst und selbsttätig erleben, sind der Gefahr des Verkümmerns ihrer Sinne ausgesetzt und bleiben in ihrem kreativen Potenzial eingeschränkt.

Um hier Förderung und Lernprozesse zu ermöglichen bieten wir:

  • Bastelmaterial zur freien Verfügung
  • Farben in allen möglichen Formen ( Wasserfarben flüssig und fest, Buntstifte, Kreiden,…)
  • Anregung für freies Theater und Rollenspiel
  • Versuchsmöglichkeiten, wie z.B. Gips gießen und bearbeiten
  • Arbeiten mit Ton
  • Pappmachee herstellen und formen
  • Baueckenkunst
  • Fotografie

Natürlich gilt auch hier eine Querverbindung zur Sprache, denn gerade im Bereich Kultur ist der Austausch im Gespräch unverzichtbar. Um „Kultur“ nicht als abstrakten Begriff zu sehen, suchen wir ganz praktisch in von den Kindern gelebten Bereichen:

  • Tischmanieren
  • Wahl der Kleidung
  • Höflichkeitsformen
  • Einteilung des Tagesablaufs

Das Aufgreifen von anderen Kulturen mit unseren Kindern, z.B. durch Halloweenfeiern, ermöglicht ihnen ein greifbares Verstehen worum es geht. Hier ist natürlich auch der Besuch von Museen und Ausstellungen zu erwähnen, genauso wie der Besuch beim Erfahrungsfeld der Sinne.

Musik

Musik wird bei uns weit über Geburtstags- und Weihnachtsfeiern in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt:

Gestalten:

In einer Welt, die mit Tönen und Geräuschen überflutet ist, muss den Kindern Raum gegeben werden, verschiedene Materialien auf ihre Klangmöglichkeiten hin zu untersuchen.

Ihrer Experimentierfreude und ihrem Erfindungsgeist sollten dabei keine Grenzen gesetzt werden.

Soziales Lernen und soziale Fähigkeiten:

Gemeinsame Lieder sollen helfen Freundschaften zu knüpfen und zu vertiefen. In einer Gruppe ist es wichtig aufeinander zu hören und zu achten. Dasselbe geschieht bei einem Lied. Töne und Tempo der Anderen müssen beachtet werden, um einen Erfolg zu erreichen.

Bewegung:

Im Alltag der Kinder kommt es häufig zu einer Be- oder sogar Überlastung des Seh- und Gehörsinnes. Der taktile Sinn dagegen ist weniger beansprucht und zum Teil auch weniger gut sensibilisiert.

Die Sensibilisierung und Entwicklung der Reaktions- und Ausdrucksfähigkeit der Hände kann durch Klatschspiele und Fingerlieder gefördert werden. Das Klatschspiel trainiert die Koordination und das Lied als Fingerspiel die Feinmotorik. Darüber hinaus wird die Hand als Kommunikationsmittel mit Partner und Gruppe im nonverbalen Bereich erprobt.

Konzentration:

Kinder werden von klein auf mit vielfältigen Reizen überflutet. Sie haben oft Schwierigkeiten, die unterschiedlichen Eindrücke zu verarbeiten. Spannungszustände, wie Konzentrationsmangel können die Folge sein. Sie sind unaufmerksam, hyperaktiv und steuerungslos. Musik soll zu größerer Ausgeglichenheit führen und innere Spannungszustände abbauen.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Jedes menschliche Verhalten umfasst motorische, emotionale und kognitive Aspekte. Alle Äußerungen des Kindes erfordern motorische Aktivitäten:

Nicht nur Mimik und Gestik, auch das Sprechen erfordert ein ausgeprägtes, fein abgestimmtes Zusammenspiel vielfältiger Bewegungen. Entsprechendes gilt aber auch für Werken und Basteln, Schreiben, Malen und Zeichnen.

Das heißt nichts Anderes als dass nur mit Bewegung denken, fühlen und erfassen von Dimensionen möglich ist.

Um bei Kindern Lernprozesse anzuregen, ist es unumgänglich ihnen genügend Raum und Zeit für Bewegung zu ermöglichen. Für Erwachsene selbstverständliche Handlungen müssen erst erlernt und dann eingeübt werden.

Im Hort geschieht dies durch verschiedene Angebote und das Aufgreifen des kindeigenen Bewegungsdranges.

Umsetzung:

  • Tischspiele (Klatsch- und Reaktionsspiele)
  • Kreisspiele (Finger- und Bewegungsspiele)
  • Töpfern/ Werken ( kneten, sägen, hämmern, feilen, schrauben, anzeichnen)
  • Wanderungen/Spaziergänge
  • Spielplatzbesuche ( schaukeln, klettern, rutschen, rennen)
  • Im Garten ( verstecken, Seilspiele, rennen, Roller fahren, Tischtennis, Fußball spielen, Basketball spielen, springen)
  • Bauecke ( Ausbalancieren von Bausteinen, Legosteine zusammen stecken)
  • Kuschelecke ( Den Körper entspannen und fühlen, zur Ruhe kommen)
  • Im Alltag ( Stühle aufräumen, ein Tablett tragen, tanzen, singen)

Bewegungserziehung lässt sich mit vielen Bildungs- und Erziehungsbereichen verbinden. Bewegung in Verbindung mit anderen Aktivitäten unterstützt nachhaltig das Lernen, wie z.B. bei mathematischen Bildungsprozessen ( Abzählreime als Fingerspiele, geometrische Formen auf den Boden malen und abgehen).

Im Vordergrund von Bewegungserziehung sollte immer die Eigenaktivität des Kindes stehen, um so Spaß und Freude an der Bewegung zu fördern und damit die Motivation zu erhalten.

Gesundheit

Um gesundheitlichen Beeinträchtigungen entgegen zu wirken, war es wichtig zu klären, wo diese liegen und welche Maßnahmen dagegen im Hortalltag eingebaut werden.

Drei Überpunkte bilden die Pfeiler unserer Gesundheitserziehung:

  • Ernährung

In Zeiten von Fastfood und immer mehr verloren gehender Esskultur sind wir angehalten, den Kindern ein größeres Bewusstsein für gesunde Ernährung und ihren Einfluss auf den Körper zu zeigen. Zum Anderen ist es wichtig eine Atmosphäre zu schaffen, die „richtiges“ Essen ohne Eile ermöglicht.

Unser Projekt der „Körpererforschung“ umfasst das Kennenlernen unseres „Innenlebens“ anhand von Gesprächen, Erarbeiten von Fachmaterial (kindgerecht) und entsprechendem Anschauungsmaterial ( Miniaturskelett).

Das Essen (in den Ferien selbst zubereitet) wird mit den Kindern besprochen und auf Vollwertigkeit überprüft.

Grundsätzlich wird darauf geachtet, dass die Kinder genügend Zeit beim Essen haben und über feste Rituale ( gemeinsamer Beginn der Mahlzeit) verfügen.

Um die Flüssigkeitszufuhr bei den Kindern zu sichern, werden unterschiedliche Getränke angeboten ( Säfte, Schorlen, Wasser, Tee etc.).

  • Stress

Dass Stress krank macht, ist ja zurzeit in aller Munde, wird bei Kinder aber immer noch allgemein sehr unterschätzt. Dabei sind diese mittlerweile einer vielfältigen Reizüberflutung ausgesetzt, welche eine permanente Überforderung darstellen kann. Ungefiltert treffen die Probleme in Familie und Schule auf unsere Kinder. Playstation, Fernseher, DVD – Player und Co. tun ihr Bestes um die letzten ruhigen Minuten am Tag noch auszufüllen.

Hier setzen wir zum einen mit einem Tagesablauf an, der für die Kinder übersichtlich und klar gegliedert ist um ihnen Stabilität in ihrem Tag zu vermitteln. Des Weiteren haben wir Räume für die Kinder geschaffen, die Rückzug ermöglichen ( Kuschel- und Ruheecke). Um bereits vorhandenen Stress abbauen zu können, haben die Kinder die Möglichkeit in den Schulgarten zu gehen um sich richtig auszutoben oder entspannt unter einem Baum zu liegen.

Nach den Hausaufgaben können die Kinder das Hausaufgabenzimmer für Bewegungsspiele nutzen. Um über ihre Sorgen oder Probleme sprechen zu können, bieten wir den Kindern immer ein offenes Ohr und eine ruhige Minute.

  • Köperpflege und Hygiene

Es wird darauf geachtet, dass sich die Kinder die Hände nach dem Klobesuch und bevor sie sich an den Tisch setzen, waschen. Nach dem Essen werden Zähne geputzt.

Bei der Kleidung wird darauf geachtet, dass sie dem Wetter entsprechend ist. Sollte einem unserer Kinder einmal ein Missgeschick passieren, stellen wir Wechselkleidung zur Verfügung oder informieren die Eltern.

In Gesprächen und Rollenspielen werden Gefahrenquellen durchgesprochen, um Verletzungen zu vermeiden. In jedem Raum der Einrichtung gibt es auch dementsprechende Regeln.

Bei Farben, Klebstoffen usw. achten wir auf lösungsmittelfreie Ware.

Sonstige